Fülldichte ändern

Diskutiere Fülldichte ändern im Forum Häufige Fragen im Bereich Für Einsteiger - Hallo Community, ich habe mir vor kurzem einen Qidi X-CF Pro zugelegt, bin aber absoluter Anfänger, was den 3D-Druck angeht. Hierzu 2 Fragen: 1...
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GfK-Michael

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Hallo Community,

ich habe mir vor kurzem einen Qidi X-CF Pro zugelegt, bin aber absoluter Anfänger, was den 3D-Druck angeht. Hierzu 2 Fragen:

1. ich wollte mir eine kleine Küchenhilfe (Einfüllhilfe für Gewürzdosen) drucken. Falls nicht richtig Erkennbar auf dem Bild: es handelt sich um eine Art Trichter, um Gewürzdosen von Osmann wiederzubefüllen. Ergebnis: siehe Bild. Ich nehme zwar an, dass die Haftung für das Objekt zu gering war und sich daher vom Tisch löste, weiß es aber nicht mit Bestimmtheit. Was kann ich da tun?

2. Nachdem ich einige kleinere Sachen ausgedruckt habe, ist mir aufgefallen, dass alle Objekte unten, wo der Druck beginnt, eine recht faserige Struktur aufweist und sich dies auch als Schwachstelle in der Stabilität herausstellt. In der Software habe ich dann die Fülldichte von 20 auf 100% geändert, damit auch das Innere entsprechend ausgefüllt ist. Leider konnte ich im Ergebnis (Kabelclip, um z.B. USB-Kabel aufzubewahren, anstatt sie mit einem Draht zu umwickeln) keinen Unterschied zu den 20% feststellen: die Unterseite ist immer noch genau wie vorher (siehe Bilder) und das Gewicht ist ebenfalls identisch, was ja eigentlich nicht sein sollte bei 100% Fülldichte. Was mache ich falsch?
 

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Digibike

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Nichts und alles. Du kannst da auch 0% einstellen - wird nichts ändern. Gehst du aber von 4 Perimeter auf 1 oder 2, wird ein "Hohlraum" zwischen den äußeren Perimetern (=Wände) entstehen und damit auch Raum, wo Infill eingesetzt werden könnte. Wenn du die Anzahl der Perimeter (=Wände) so hoch wählst, daß, mulitpliziert mit der Extrusion Width, halbe Bauteilstärke ergibt, kann der Slicer ja auch keinen Raum für Infill füllen finden. Aber Perimeter sind eh stärker, als Infill. Schwarz und Weiß sind zwar das letzte, was Beurteilung auf einem Foto angeht, da diese Farben extrem wenig Kontrast bieten, daher fokusieren Kameras auch einen 15%igen Grauanteil im Bildausschnitt immer "magisch" an... Die eigentlich interessante Ansicht, die Unterseite, ist komplett unscharf... Da kann man so gut wie garnichts erkennen. Allerdings erkennt man die selbe Perimeter-Struktur, wie an der Oberseite. Das läßt den Schluß Nahe, daß der Abstand Nozzle zum Bett nicht zur Flußmenge paßt. Die Clips sind vermutlich recht klein, nicht war? Das dürfte der Grund sein, warum es noch haftete. Aber "Plattgedrückt", daß es in das Druckbett "einmasiert" wird, kann ich nicht erkennen... Bei etwas größeren Teilen wird das gleich ein ungleich größeres Problem. Der Druck steht und fällt mit dem ersten Layer. Wenn du da nachlässig bist, wirst massive Probleme im Druck - bis hin zu "eingegossenen" Druckköpfen bekommen - die Düse reißt den Druck irgendwann mit, daß Teil "klebt" an der heißen Düse und fährt mit dieser "spazieren". Dabei verschließt Sie die Düse, daß heiße Material drückt sich, durch verflüssigen, im Austrittsbereich, außen an der Düse seitlich dann hoch, bis die Förderung aufhört. Solange wird der Kunststoff außen um den Druckkopf, nach oben "ausgebaut"... Je nach Druckdauer kann das eine beträchtliche Menge werden - und Thermistor und Heizpatrone haben empfindliche Kabel, bezüglich den Kunststoffbollen wieder weg bekommen...


Gruß, Digibike
 
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GfK-Michael

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Danke für die Antwort. Ich muss mich mal mit den ganzen Parametern beschäftigen - welche Auswirkungen sie haben und die Abhängigkeiten zueinander. Ich hatte die Einstellungen so belassen wie sie vorgegeben waren. Wie schon erwähnt, wäre das Ausfüllen der Ausdrucke sehr wichtig, wenn ich Stabile Objekte brauche. Was die Unterseite angeht, wäre es eigentlich immer wichtig, dass sie so glatt ist, wie die Oberseite, zumal auch hier die Stabilität bei kleinen Objekten sehr leidet, da die Statik quasi verlorengeht (die Oberseite ist deutlich homogener, als es auf dem Foto erscheint, wenn auch nicht perfekt).

Ich habe die Unterseite nochmal fotografiert und als GIF hochgeladen.
 

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Digibike

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Ja, er druckt dir nur Perimeter = Außenwände. Extrusion Width ist zu groß, folglich wird die Raupe "abgelegt" und nicht Platt gedrückt. Damit hast du zwar grundsätzlich die Stärkste Art (Perimeter sind um einiges Stabiler als Infill), aber a) kann die Düse nicht mehr als raus pressen, was zur folge hat, daß Spalte entstehen und entsprechend Zwischenräume zwischen den einzelnen Bahnen und b) bekommst du keine Homogene, geschlossene Fläche...

Ich vermute mal, du hast eine 0,4er Düse, oder? Keine Ahnung, was für ein Slicer su verwendest/mitgeliefert wurde und was für ein Profil... Du hast vermutlich irgendwas mit 0,46...0,48 mm Extrusion Width eingestellt. Für den ersten Layer ist das auch ok. Aber alle weiteren würde ich auf 0,4 bis 0,42 mal gehen. Generell, wenn du unter den Düsendurchmesser gehst, senkst du den Düseninnendruck - ähnlich einem Gartenschlauch, den du abknickst - Je stärker der Knick, desto weniger Druck vorn, desto mehr "tröpfelt" es nur noch... Dafür werden die Bahnen enger. Bekanntlich kommen die Raupen Rund aus der Düse raus. Eben 0,4 mm Durchmesser bei einer 04er Düse. Je kleiner der Durchmesser bei Extrusion Width angegeben wird, desto weniger Abstand wird - bei Gleicher Layerhöhe (!) - Material gefördert. Folglich nimmt der Effekt des "Plattwalzens" ab. Umgekehrt nimmt er, bei größerer Extrusion Width, aber nicht unendlich immer weiter zu, den es wird zwar mehr Material gefördert, aber durch die Düse geht halt pro Sec. nur so und soviel durch... Dazu kommt, daß das Heiße Material anderes Material ungwollt zuviel wieder anschmilzt (ein wenig will man zwecks Layerhaftung untereinander, aber eben nicht komplett...).
So wie dein First Layer, also die Unterseite, aussieht, ist aber auch entweder deine Kalibrierung viel zu hoch, oder aber dein First Layer höher als die Düse eigentlich kann (Theoretisch kann man mit 04er Düse max. 0,4mm Hoch drucken - allerdings legt er dann nur noch Runde Raupen aufs Druckbett ab, egal wie hoch man mit dem Flow auch gehen mag, um doch noch ne gewisses "Plattdrücken" zu erreichen. Generell ist ein guter Anhaltswert für den Ersten Layer 0,2 mm und 20 mm/sec. erstmal zu drucken. Damit kann er schön langsam den Layer im Untergrund einmassieren und Platt drücken. Die weiteren Layer kann man dann mit normalem Tempo und bis etwa 60% des Düsendurchmessers als Layerhöhe (also Layerhöhe = Nozzle 0,4 mm * 0,6) drucken. Es geht auch mehr - wenn alles stimmt und man die Erfahrung hat - am Anfang macht das aber genau 0 Sinn, weil man genug Probleme haben wird und dann nicht mehr unterscheiden kann, woher die Probleme den nun eigentlich kommen... Wenn man Grenzwertig druckt, müssen die Einstellungen auch entsprechend exakt sein, weil bei Grenzwertig eben keine oder so gut wie keine Toleranzen mehr verbleiben... Das aber nur als Vorwarnung bezüglich eingriff in Einstellungen... Wie gesagt, bei 50% des Düsendurchmessers beim First Layer und 60% bei den nachfolgenden, bist du schon ok im Tempo dabei (niedriger wird feineres Finish, aber auch gleich mehr Layer notwendig, was die Druckzeit erhöht - dafür aber auch mehr Winkelgrade verkraftet, wenn es um Überhänge geht - im Optimalen Bereich kannst da weit mehr als 45 Grad packen, aber eben im Optimalen Bereich..., was wiederum Support einsparen kann = Kompensation der Mehr Druckzeit, weniger Materialverbrauch, weniger Nacharbeit, Bessere Unterseitenqualität...).

Gruß, Digibike
 
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GfK-Michael

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Wow - das nenne ich mal eine ausführliche Antwort. Nochmals vielen Dank dafür, ich werde mich damit aber leider erst in einiger Zeit damit beschäftigen können - leider muss ich noch arbeiten zwischendurch :( . Werde mich aber in jedem Fall wieder melden, egal, ob Erfolg, Misserfolg oder unverändert. "Mal eben" probieren ist beim 3D-Druck halt nicht. Man muss Geduld mitbringen.
 
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Digibike

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Ich würde eh erstmal einen kleinen Würfel ohne Dach und Infill drucken - 2 Bodenlayer und 2 Perimeter und damit den Flow Kalibrieren. 15 *15 *15 mm reicht. Hab es dem Kollegen hier im Thread beschrieben. Ist schnell gedruckt und du siehst recht schnell, ob die Höhe auch paßt. Er müßte eine Glatte Fläche drucken - bei dir druckt er ein "Floß", weil die Abstände zu groß sind - entweder zu hohe Layerhöhe oder, was ich eher vermute, zuviel Abstand zwischen Nozzle und Druckbett. So wie das aussieht, gehört die Nozzle noch min. 0,05 mm weiter runter, um ne Chance zu haben, was Breit zu drücken...

Gruß, Digibike
 

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