Tach zusammen,
um mal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Hobby 3D Drucker, die ja praktisch alle mit dem FDM Verfahren arbeiten, eignen sich meines Erachtens überhaupt nicht, um fein detaillierten Schmuck herzustellen, der verkäuflich ist. Dafür werden sie aber auch nicht gemacht. Für den Eigenbedarf oder als nettes Geschenk im Freundeskreis ist das sicher etwas anderes. Aber ehrlich, wenn ich im Shop einen Schlüsselanhänger mit meinem Namen erwerben wollte, würde ich doch ganz andere Ansprüche stellen als wie auf euren Bildern.
Ich finde das ist eine ganz interessante Studie, an der man so einiges über die Drucktechnik sieht. Nur deshalb scheibe ich diesen ausführlichen Text

Besonders der schwarze Anhänger von Freak zeigt sehr schön die Probleme. Versteht mich nicht falsch, die Qualität ist beachtlich wenn man weiß, wie schwierig das Druckverfahren ist. Und die Belichtung betont bei diesem Bild die Fadenstruktur sehr stark. Der blauen Anhänger von Haemmiker sieht auf den ersten Blick besser aus, man müsste aber die Größenunterschiede kennen um es wirklich beurteilen zu können. Das Foto macht auch nur wenige Details sichtbar. Für einen richtigen Vergleich der Drucker müsste man ohnehin bei beiden das gleiche Teil mit dem gleichen Material drucken. Ich vermute schwarz ist PLA und blau ist ABS.
Dann ist da noch das schwarze Auto von schnixx, an dem man die oberste Lage sehr schön sieht. Siehe Punkt 4 unten.
Was sind nun die Probemstellen?
1. Druckauflösung ist begrenzt. Heute wird häufig mit Layerdicken von 0.05mm geworben. Bei einem FDM Drucker bedeutet das, dass die Layer lediglich (mindestens) diese Dicke haben. Aber es bedeutet nicht, dass 0.05mm-Strukturen jeder Art hergestellt weden können. Die Düse ist nämlich weitaus dicker, z.B. 0.4mm. Es ist daher nicht möglich, einen Plastikfaden von 50µm Höhe
und Breite zu extrudieren. Man kann ihn zwar auf 0.05mm platt drücken, aber er muss ca. 0.4mm breit bleiben. Das Druckmodell muss darauf Rücksicht nehmen, z.B. spitze Außenecken sind nicht möglich.
2. Die Seitenwände sind nicht gleichmäßig. Das hat mechanische und thermische Gründe. Mechanische, weil der erste Layer auf die Plattform aufgedrückt werden muss um die Haftung herzustellen. Bei perfektem Abgleich klappt das ohne größeren Überhang, das ist aber mit Aufwand verbunden. Noch wichtiger sind die thermischen Probleme. Die untersten Lagen (Anzahl je nach Einstellung im Slicer) sind 100% gefüllt, ebenso die oberen Flächen. Dazwischen wird mit einem bestimment Prozentsatz gefüllt, z.B. 25%. Das führt zu unteschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten. Weiterhin haben die Layer ohnehin unterschiedlich große Flächengrößen auf den verschiedenen Höhen. Dort, wo nur noch die Buchstaben oben herausschauen, geht das Drucken schneller. All dies führt dazu, dass die Seitenwände trotz perfekter Wiederholgenauigkeit der Mechanik schwer glatt zu bekommen sind. Hier ist eine perfekte Einstellung von Bett-Temperatur, Druckgeschwindigkeit und Kühlung erforderlich. Eigentlich ist ein geschlossener Druckraum nötig. Alle Einstellungen sind hochgradig materialabhängig. Man sieht das Problem bei beiden Textanhängern, auch beim blauen z.B. an den Beinen des "A".
3. Man sieht Anfangs- und Endpunkte des Plastikfadens. Beim schwarzen Anhänger sieht man z.B. den unsauberen Ansatz unten links and der Bohrung. Aber gerade an den vielen Details in den Buchstaben muss der Faden häufig neu angesetzt werden und darf dann nur kürzeste Stücke drucken. Das macht das ganze Druckbild unsauber.
4. Oberfläche. Die oberste Lage ist bei FDM immer ein Problem, selbst bei weniger detaillierten Modellen. Man sieht die gezogenen Fäden sehr deutlich, in den Ecken bilden sich schnell Öffnungen, Extrudiert man stärker drückt sich das Material hoch und bilden unschöne Fransen auf der Oberfläche (nicht bei den Beispielen hier). Ich muss sagen, dass alle Druckbeispiele das ganz gut hinbekmmen haben, das habe ich schon schlechter gesehen. Glatter wird es nicht!
Btw: Hier ein Link zu 3D Druckverfahren:
http://3druck.com/grundkurs-3d-druck...fahren-462146/
so long