das Hot End verstopft immer wieder!

Diskutiere das Hot End verstopft immer wieder! im Forum Drucken Allgemein im Bereich 3D-Drucken - Hallo, ich habe mir vor kurzer Zeit eine 2mm Druckerdüse/Hot End gekauft und habe das Problem, dass dieses nach kurzer Zeit verstopft. Vorher habe...
K

kai1

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Hallo,
ich habe mir vor kurzer Zeit eine 2mm Druckerdüse/Hot End gekauft und habe das Problem, dass dieses nach kurzer Zeit verstopft.
Vorher habe ich mit einer 5mm Düse gedruckt und das hat super funktioniert. Die Geschwindigkeit des Extruders habe ich auf ein Drittel
heruntergesetzt, die Antriebsschraube hat genug Druck, zumindest sind schöne Kerben im Filament zu sehen. Das Filament lässt sich
problemlos wieder zurückfahren. Ansonsten ich drucke mit ABS bei 250°C. Achja und ich habe das Hot End schon zwei Mal in Aceton
eingelegt, so dass alle Abs-Reste herausgelöst sein sollten.

Wäre cool, wenn Ihr mir paar Tipps geben könntet was ich falsch mache bzw. versuchen könnte.

Danke schon mal!
Kai
 
D

Digibike

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Hi!

0,2 mm? Druckst du ihm Reinraum? Spaß beiseite, bei so kleinen Druchmessern macht jedes Staubkorn probleme...
Schonmal versucht, daß Filament zu reinigen, bevor es in den Extruder eingezogen wird? Ein Schwämmchen , daß den
ganzen Dreck abstreift, direkt am Extruder könnte weiterhelfen... Wäre aber auch möglich, daß in dem Filament, daß du
verwendest, schon Fremdkörper drin sind - bei 0,5 mm oder 0,4 mm macht sich das noch nicht bemerkbar, aber bei 0,2 mm
ist ja über die hälfte kleiner, da neigen solche nicht lösbaren Partikel schnell dazu, den Durchgang zu verengen und da ist
dann bei der ohnehin minimalen Öffnung gleich ganz schnell schluß...
Ich fürchte, bei diesen größen wirst du immer Probleme haben bzw. ganz schnell bekommen... Da muß alles 100% paßen!
Möglichst wenig Staubpartikel in der Luft, die sich per Statische Aufladung am Filament anhaften können, Absolut reines
Filament und genaue Werte beim Einzug in den Extruder...
Wenn du z.b. 3 mm Filament hast und es schwankt um auch nur 5 % im Durchmesser, dann bedeutet das 0,15 mm kann es
mal dicker (also zuviel Fördermenge) oder weniger (also zuwenig Fördermenge) sein. Bei 1,75 mm Filament sind das nur noch
0,0875 mm was es bei 5% max schwanken darf - Solche Schwankungen machen beim Druckbild schon immens was aus - wenn
du dann aber auch noch so eine Minimale Durchlaßöffnung hast, dann kannst dir sicher recht schnell ausmalen, was passiert,
wenn mal die Schwankung nach oben im Durchmesser passiert, dann womöglich auch noch Fremdkörper in Form von Verunreinigungen
des Filaments oder Staub dazu kommen und dein Extruder hat ja auch Toleranzen...
Mir wäre das schlicht zu fein - zumal obendrein ja ein Abstand von 0,2 mm zwischen Düse und Druckbett eingestellt wird, dabei aber
das Filament ja bekanntlich etwas Platt gedrückt wird - bei 0,5 mm oder 0,4 mm ist das kein großes Problem, da der Düsendurchmesser
100% bzw. 150% größer ist als der Abstand zum Druckbett, aber bei 0,2 mm ist das Verhältnis 1:1 zwischen Druckbett-Abstand und
Düsendurchmesser - Ergo wirkt sich da minimalst zuviel zurück gedrücktes Filament heftigst aus...
Was jetzt genau das Problem ist, kann ich nur vermuten, aber ich würde tippen, daß dein Problem bei der extremen Düsenwahl wohl
etwas von allen Punkten ist...
Also Hochwertiges, reines Filament, daß möglichst so gut wie gar keine Schwankungen im Durchmesser hat und ein Abstreifschwämmchen
dürften Besserung bringen. Dazu vielleicht geringfügig den Retract höher setzen, damit nicht zuviel Filament in der Düse bei einem Retract
verbleibt und insgesamt vielleicht 1 bis 2 % weniger Filament fördern und mal beobachten, was passiert. Wie gesagt, bei so einer
minimalen Baugröße bewirken schon kleinste Änderungen himmelweite Änderungen im Ergebnis - da mußt sehr Feinfühlig vorgehen
und vor allem, wenn du die Parameter hast, möglichst nichts mehr ändern, sonst fängst wieder bei 0 an....
Ist ´ne ganz schöne gradwanderung - aber dürfte sehr feine Ergebnisse versprechen - wenn den mal alles Stimmt...! Aber mir wäre
der Druckaufwand zu hoch - der braucht ja ewig um was zu drucken - ist nur was bei sehr defizilen kleinen Teilen...

Gruß, Digibike
 
R

Rob_3D

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Danke für die tolle Beschreibung, Digibike. So informative Beiträge sollte man als Artikel hier einstellen können. Aber die Bereiche Blog und Artikel sind leider ungenutzt.
 
Freak

Freak

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Guten Morgen,

im Großen und Ganzen hat Digibike Recht. Das A und O ist eine Staubfreie Lagerung der Filamentrollen. ich bewahre Sie mit Silica - Gel Beuteln in einem Zip beutel im Schrank auf. Auch die Rolle am Drucker sollte vor Staub geschützt sein. Das ist beim Freesculpt recht gut gelöst, da die Rolle von oben komplett abgedeckt ist, und somit kein bzw. weniger Schmutz auf die Rolle kommt.
Ich habe für meinen kleinen Freesculpt auch eine 0.2mm Düse hergestellt (Da es ja nichts zu Kaufen gibt) und habe damit sehr gute Ergebnisse erziehlt. Lohnt sich meiner Meinung nach nur für sehr kleine Teile oder feine Strukturen. Auch mit dem Verstopfen hatte ich keine Probleme. Wie gesagt, wichtig ist gutes, Sauberes Filament.

gruß Freak
 
K

kai1

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Guten Morgen,
erstmal vielen dank für die schnellen und ausführlichen Antworten. Das mit dem Staub war mir gar nicht so bewusst. Was ich noch vergessen habe zu sagen ist, dass das verstopfen schon beim
Kalibrieren auftritt, also nach teilweise wenigen Sekunden. Ich werde es nachher oder morgen nochmal versuchen, aber dieses Mal vorher das Filament reinigen und euch dann berichten.

schöne Grüße
Kai
 
D

Digibike

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Hi!

Kein Problem und gern geschehen! Ja, dass ist den meisten, glaub ich, nicht bewußt, wenn Sie auf die Mini-Düsen los gehen...
Problem Nr. 1: Durchmesser wird kleiner, aber leider der durchmesser der Staubkörner oder gar Fusseln nicht...
Problem Nr. 2: Filament ist Kunststoff und Kunststoff neigt zuweilen zu statischer Aufladung (weshalb ich ja auch explizit schrieb,
direkt am Extruder das Schwämmchen, denn man kann davon ausgehen, daß bei der Reibung zusätzliche Aufladung verursacht wird...
Problem Nr. 3: Das Filement hat Schwankungen und eventuell Verunreinigungen - die machen bei ´ner 0,5 er kaum was, bei ´ner 0,4 er Düse
ein wenig was aus, aber man kann, wenn man Prozentrechnen beherrscht, sich schnell ausrechnen, daß die Fehlertoleranzen ganz schnell
mit jedem hundertstel abnehmen - kann eigentlich nur Probleme geben, wenn auch nur ein Faktor in das ganze rein kommt...
Problem Nr. 4: Deine Maschine hat auch Toleranranzen (Schlupf bei der Filamentförderung, Steps-Auflösung...)

Ist ähnlich wie in der Fliegerei: Bei ´nem Airbus A380 kannst du mal zu schnell Rollen beim Landeanflug - du merkst es und korrigierst halt,
Bei nem Speed-Modell mit 1 m Spannweite etwas zu schnell rollen - Ratz Fatz unkontrolliertes Rollen und damit Trudeln = Crash inerhalb
weniger zentel Sekunden...
So in etwa ist´s auch da - je größer, desto gröber, aber auch kontrollierbarer, je feiner, desto sensibler und Penibler mußt du da dran gehen - wie
gesagt, die kleinsten Parameter-Änderungen haben sofort immense Tragweite...

Gruß, Digibike
 
K

kai1

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So, tut mir leid, dass ich mich so spät melde, aber mir ist noch einiges dazwischen gekommen. Die Idee mit dem Schwamm habe ich umgesetzt und ja es funktioniert.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
D

Digibike

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Hi!

Kein Problem! Freuen uns immer über Rückmeldungen - und wenn Sie Positiv sind, umso mehr..!
Glückwunsch und viel Erfolg und Spaß! Mal gespannt, ob wir mal zu sehen bekommen, was du
so Filigranes druckst, daß du auf 0,2 mm gegangen bist - ist schon ein extremes maß...!

Gruß, Digibike
 
K

kai1

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die 0,2mm muss ich noch korrigieren, eigentlich sind es 0,25mm. Sobald ich wieder Zeit zum Drucken finde, stelle ich mal ein Bild rein.

Viele Grüße
Kai
 

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