Ich entferne mein Filament immer aus dem Düsenbereich und schiebe es, nach dem Einmessen, unmittelbar vor Start wieder in die Düse. Hat den Hintergrund, daß es nicht sonderlich gut für das Filament ist, wenn es durchgeköchelt wird - es spaltet sich chemisch mit jeder Minute mehr auf und verschlechtert die Druckbarkeit und Materialeigenschaften. Bei TPU ist es ganz krass - ich drucke hin und wieder TPU-Teile. Lasse ich das TPU in der Düse, während dem Kalibrieren und vorheizen, kann ich die Uhr danach stellen, nach etwa 10 mm Höhe verstopft die Düse. Schiebe ich es aber erst unmittelbar vor start der Purge-Raupe, so druckt er diese Drucke, die über einige Stunden gehen, problemlos durch!
Er muß nur die chance haben, daß Material durch zu heizen und zu erweichen, aber Köcheln ist nicht von Vorteil!
Vor einigen Monaten war es noch recht "frisch". Könnte zumindest zu deinen Problemen beitragen... PLA wird ab 40 Grad Klebrig und über 55 Grad verliert es jede Festigkeit - da kannst deinen Fingerabbruck "verewigen"...
Was dein PTFE an geht: Sobald ein Spalt ist, drückt es das Filament dort raus, was den Fluss verhindert. Ebenso, wenn das PTFE gequetscht wird. Deshalb meidet man auch bei PTFE "Stumpfe" auflageflächen. Das Zeug fängt, unter Druck, an zu "fließen" und auszuweichen. Auch, wenn es "nur" gegen die Düse geht, eine Stumpfe Fläche ist eine Suboptimale "Dichtstelle", anhand der Materialeigenschaften. Du hast ´Sie ja schon gewechselt. Wie sehen die alten den aus? Kokel-Stellen? Gibt es "Verwerfungen" nach innen, die den Filamentstrang behindern?
Ich habe mir gerade mal ein Video angeschaut, ist zwar ein Mega S, aber, wenn ich den Beschreibungen geistig folge, dürfte es genauso aufgebaut sein... Wie genau hast du bisher die Düse eigentlich montiert? Wenn ich das richtig sehe, muß oben der PTFE entriegelt sein, damit die Düse den Tube "vor sich her schieben" kann. So, von Hand, bis auf Anlage gegen das Heatbreak schrauben. Weder Heatbreak noch Düse dürfen den Heizblock mit der Anlagefläche berühren! Das ist wichtig, daß es so vermittelt ist. Auch darf es nicht festgezogen sein! Wenn ich das richtig verstehe schiebt es das PTFE nach oben, bis Düse und Heatbreak, innerhalb des Heizblocks, auf Stoß kommen. Nun einen ticken wieder lösen und das Hotend auf Zieltemperatur aufheizen und dort 1-2 min. wenn es eingependelt ist, durchheizen lassen. Nun Heizung ausschalten (falls man abrutscht, gibt es nicht gleich einen "kurzen"...) und das Teil in dem heißen Zustand festziehen. Nun kann es bei den unterschiedlichen Temperaturen "Atmen". Dieser "Ticken", den du gelöst hast, ist dann auch genau der Stauchwert, mit dem das PTFE "gepresst" wird. max. eine Viertel Umdrehung vom Handfest lösen und dann heiß mit 1,5 Nm max. anziehen und Heizblock dabei gegen verdrehen sichern. Wie gesagt, bei dem Entanzug kann das PTFE, da nicht mehr entriegelt, nicht mehr ausweichen und wird entsprechend automatisch gepresst! Achtung! Nicht mehr als 1,5 NM - der Heatbreak ist extrem dünnwandig und verträgt nicht wirklich viel... Soll ja Wärme keine Kriechfläche bieten...!
Übrigens: Wenn du das Hotend aufheizt, PLA-Filament dann einführst du gepresst hälst und Temperatur Runter regelst auf 85 Grad und dann, bei der Temperatur zügig und kräftig raus ziehst, holst du a) den ganzen Dreck aus der Düse raus und b) hast du einen genauen Abdruck, wie es innen im "Hotend" aussieht...! Sollte den Düsenkegel abbilden, dann gleichmäßig kurz wieder werden und dann einen kleinen "Knubbel" haben um dann wieder im "normalen" Durchmesser weiter laufen. Wenn da irgendwo eine "Irritation" ist, z.b. ein Grat, eine Verengung oder auch eine "Undichtigkeit", wo das Filament seitlich sich "ausdehnt"...
Gruß, Digibike