Alternativen oder Bedenken zum Prusa XL

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cvh

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Hallo zusammen,

ich stehe vor der Entscheidung, mir einen neuen 3D-Drucker zuzulegen, und habe dabei den Prusa XL im Auge. Bevor ich mich entscheide, möchte ich eure Meinungen und Erfahrungen hören: Welche Alternativen gibt es zu einem Prusa XL, und welche Bedenken sollte ich dabei berücksichtigen?

Hier sind meine Kriterien:

Muss-Kriterien:

  • Budget: maximal 3000 EUR
  • Druckgröße: mindestens 250 x 250 x 150 mm
  • Material: ASA, da für Außenanwendungen gedacht
  • Möglichst wenig Nachbearbeitung
  • Qualität hat Vorrang vor Geschwindigkeit
  • Möglichst niedrige minimale Schichtdicke
  • Automatisches Bettnivellierungssystem (self-leveling bed)
  • Beheizte Druckplatte
Kann-Kriterien:

  • Druckgröße: mindestens 300 x 300 x 150 mm
  • Zuverlässiger Hersteller, vorzugsweise aus Europa
  • Anfängerfreundlich
  • Erweiterungsmöglichkeiten (z. B. mehrere Druckköpfe)
  • Geschlossene Bauweise
Ich bin dankbar für jeden Tipp, ob ihr Alternativen vorschlagt oder auf mögliche Schwächen des Prusa XL hinweist.

Danke im Voraus für eure Hilfe!

Cheers
Chris
 
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PlastikAge

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Ich hab nur den Prusa MK4.
WENN ich den Platz hätte,
DANN würd der XL wahrscheinlich schon bei mir stehen und fröhlich werkeln.

Zum MK4:
Im Prinzip hab ich das Gerät ausgepackt, angeschlossen und - nach der Initialisierungsprozedur - gedruckt.
Er hängt am Netzwerkkabel dran, somit Datein aus dem Slicer direkt auf den Drucker rüberkopieren und die "play" Taste drücken - am Drucker oder in der "Prusa link" oder "Prusa Connect" Software.
Der läuft manchmal 48 oder mehr Stunden durch.
Problemlos.
Automatische Bettnivellierung - problemlos.
Zum initiieren der Bettnivellierung bei der Startprozedur (automatisch) mit dem Finger auf den Druckkopf tippen und er legt los.
Softwareupdate - problemlos.
Der Prusa wurde mir von zwei Leuten empfohlen die das Ding in deren jeweiligen Firma als Produktionsmaschine laufen haben.
Meiner steht im Gehäuse, hab aber bisher nur PLA gedruckt. Bisher reichte das PLA für meine Zwecke.
Gerne jederzeit wieder - sobald ich nen Platz dafür finde.
 
areiland

areiland

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Wäre mein Druckvolumen hoch genug, dann wäre der Prusa XL wohl meine allererste Wahl. Da ich aber nicht so viel drucke, könnte ich die Ausgabe für den Prusa XL weder vor meiner Frau noch vor mir rechtfertigen.

Auf jeden Fall ist der Prusa XL offenbar ein stimmiges Gesamtpaket und Prusa ist bekannt für exzellente Qualität und sehr guten Support.
 
C

cvh

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Hi @PlastikAge und @areiland

zunächst einmal vielen Dank für eure bestärkenden Reaktionen :)

Habt ihr Erfahrungen mit der maximal erreichbaren "Feinheit / Genauigkeit / Spaltmaße" wenn es um Bauteile geht, die bspw. ineinander-gesteckt werden?

Viele Grüße
Chris
 
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PlastikAge

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"Genauigkeit" kommt auf Filament, Größe, Material, Druckgeschwindigkeit Layerdicke usw usw drauf an.
Bei den Dosen z.B. kann ich das Innenmaß vom Deckel auf das gleiche Außenmaß des Unterteils zeichnen.
Das Prusa PLA Filament gibt eine "rauhere" Oberfläche als das Yajo PLA+
=> mit dem Yajo PLA+ sitzt der Deckel gut passend bis fast zu leicht.
Mit dem Prusa spießt es am Anfang, nach ein paarmal auf- & zumachen haben sich die Spitzen abgenutzt und der Deckel schließt leichter.
Manchmal geht es auf den ersten Schuß. Manchmal muß nachkorrigiert werden. Und ich red jetzt von 0,1 mm in der Zeichnung.
 
areiland

areiland

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Schau Dir die Positioniergenauigkeit des Druckers an. Die gibt Aufschluss darüber, wie masshaltig der Drucker arbeiten kann. Das gilt aber nur dann, wenn der Nutzer des Druckers ihn auch mit passenden Daten füttert.

Denn der Drucker druckt immer in genau den Abmessungen, in denen das zu druckende Objekt konstruiert wurde. Und bei Kunststoffen die thermisch verarbeitet werden, muss man immer einen Schwund einkalkulieren der durch den Abkühlvorgang entsteht. Bohrungen werden dadurch immer kleiner als vorgesehen, Aussenmasse werden ebenfalls geringer ausfallen als konstruiert.

Das kann man in Grenzen vom Slicer korrigieren lassen, allerdings sollte man das vielleicht eher konstruktiv berücksichtigen und seine Objekte schon bei der Erstellung entsprechend aufbauen. Wie gross der Schwund ist, kommt aufs Filament und auch die genutzten Drucktemperaturen an. Je höher die Temperaturen, desto grösser der Schwund. Es kommt also vor allem darauf an, dass man Drucker und Slicer mit Daten füttert, von denen man genau weiss, was damit hinterher tatasächlich rauskommt. Und das bedeutet: Praktische Erfahrungswerte sammeln und flexibel arbeiten. Denn jedes Filament hat seine Eigenheiten und selbst Filamente des gleichen Herstellers, die sich nur im Farbton unterscheiden, können leicht unterschiedliches Verhalten zeigen.
 
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Digibike

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Hi,

ich habe 2 MK4s mit jeweils ner MMU und einen Prusa XL 5-fach Toolchanger.
Sie können Flott und genau, sowie zuverlässig. Für einfache Anwendungen drucke ich mir auch Rollenlager. Kunststoffe Schrumpfen beim Abkühlen. Es liegt also sehr viel am Anwender, wie präzise die Teile Drucken können.

Gruß, Digibike
 
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cvh

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@PlastikAge / @areiland / @Digibike

danke nochmals für die schnellen und ausführlichen Antworten. Dass das zu nem 80cm Problem wird (der Fehler sitzt 80cm vor dem Bildschirm) habe ich schon einkalkuliert, so lange der Drucker bei richtiger Bedienung dazu in der Lage ist und im Besonderen auch reproduzierbar (Klein-Serien etc.) bleibt, ist alles fein :)

Meine geliebte Ehe-Gattin schob noch einen Voron 2.4 ein mit dem Vorteil, dass man den Drucker nach dem Aufbau etc. gut kennt; das wäre dann aktuell aber auch die einzig Konkurrenzfähige Alternative (zumindest vom Recherchestand und Befragungen in Communities)... Da hab ich halt nur etwas "Respekt" vor der Komplexität des Unterfangens :)
 
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PlastikAge

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Zum 80cm Problem:
Hab grad zweimal einen Testdruck verhaut, weil ich mich um Bruchteile von Millimeter verrechnet hab . . . .
Durchmesser und Radius sind nun mal zwei verschiedene . . . . .
:-(
 
areiland

areiland

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@cvh
Du hast ja inzwischen verstanden, dass nicht die Hardware den Ausschlag gibt, sondern der Nutzer, der diese Hardware mit Daten füttert. Letztlich kannst Du mit fast jedem 3D Drucker sehr gute und masshaltige Objekte erreichen. Bei Prusa ist es halt so, dass die fast immer schon out of the Box sehr gute Ergebnisse erzielen. Ausserdem haben die mit dem Prusa Slicer auch schon einen optimal auf die eigenen Drucker abgestimmten Slicer.
 
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cvh

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@areiland
naja das hatte ich vorher auch schon verstanden/befürchtet ;)

Aber ich würde bei meiner Drucker-Wahl gern schauen, dass der Drucker und die Teile ordentlich sind, ein paar service features (self leveling, heated bed...) haben, damit es "NUR" noch das 80cm Problem gibt ;)

Würde ungern nach 2-3 Monaten austesten feststellen, dass ich lieber 500EUR mehr in die Hand genommen hätte oder ein anderes Modell besser geeignet gewesen wäre oder oder oder... muss für das Geld ja auch ne längere Zeit stricken :)

Und da gäbe es zwei Ansätze:
entweder:
- wer billig kauft, kauft zwei Mal (was OK ist, um Erfahrungen zu sammeln, aber ich würd das auch gern nachhaltig angehen)
oder:
- man weiß erst was gut ist, wenn man weiß was gut ist / haben ist besser als brauchen ;)

Deswegen nerve ich auch hier so viel und erhoffe mir zumindest herauszufinden, ob ich mit dem Drucker auf der richtigen Spur bin ;)

Hat denn jemand zufällig schon "Selbstbau-"Erfahrungen gesammelt und kann sagen, ob man als hauptberuflicher Schreibtischtäter nen Voron so gut zusammen gebaut bekommt, dass auch der gut und zuverlässig druckt? Das wäre sonst ein relativ teures Lego-Set ;)

Wie gesagt mit der Idee, dass man den Drucker gut kennt und einem der Service da dann später auch leichter fällt....

Nochmals danke für eure Geduld ;)
 
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PlastikAge

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Wenn ich oft lese welche Probleme andere mit anderen Druckern haben.
z.B. allein das Bett nivellieren.
Da sind mir nicht nur die paar € mehr das wert.
Sondern vor allem meine (Lebens)Zeit die ich verplempere.
Die Zeit kann man nicht mit schnödem Mammon aufwerten.
Weil ich will drucken.
Und nicht testen und justieren und ausprobieren und . . .
 
C

cvh

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Wenn ich oft lese welche Probleme andere mit anderen Druckern haben.
z.B. allein das Bett nivellieren.
Da sind mir nicht nur die paar € mehr das wert.
Sondern vor allem meine (Lebens)Zeit die ich verplempere.
Die Zeit kann man nicht mit schnödem Mammon aufwerten.
Weil ich will drucken.
Und nicht testen und justieren und ausprobieren und . . .
Exakt, ich will ja einen Drucker und kein Projekt kaufen ;)

Wenn das am Anfang ein einmaliger Aufbau ist, dann ist das vielleicht eine valide Alternative, aber wenn das Ding erst einmal steht möchte ich Zuverlässigkeit und keine Basteleien ...
 
areiland

areiland

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Exakt, ich will ja einen Drucker und kein Projekt kaufen ;)
Ich wills mal so sagen:
Selbst mein allererster Drucker, ein Anet 8 Clone von 2017 hat nach seinem Zusammenbau klaglos gedruckt, ohne dass tagelange Einstellungsorgien oder ständiges leveling vonnöten waren. Sein Nachfolger ein Twotrees Sapphire Plus tat dies auch, mein Mega X ebenfalls. Auch mein Sovol SV04 brauchte weder tagelange Einstellungsorgien, noch muss er ständig nachjustiert werden. Beim Anet 8 gab irgendwann das Mainboard auf, weshalb ich ihn dann aussonderte. Der Sapphire Plus warf nach wenigen Wochen nur noch Fehlermeldungen, ging zurück und als Ersatz kam der Mega X. Der Mega X ist voll funktionsfähig und eingemottet, weil ich für zwei Drucker einfach keinen Platz habe. Den hab ich auch nur deshalb ersetzt, weil meine Ansprüche gestiegen waren und ich mehrere Farben nicht mehr nur aufeinanderstapeln, sondern auch in einer Schicht verdrucken können wollte. Deshalb hab ich den Mega X gegen den SV 04 ausgetauscht, der genau das beherrscht, weil er zwei unabhängig voneinander agierende Extruder besitzt.

Wenn ich am Drucker immer mal was verbessere oder zufüge, liegt es einfach nur daran, dass ich gewissen Komfort gewöhnt bin und den auch immer haben möchte. Also LED Beleuchtung des Bauraumes, Kamera um Zeitrafferaufnahmen zu bekommen und und und. Daneben schaue ich mir eben meinen Drucker auch immer genauer an und identifiziere die eine oder andere Ecke am Drucker, die man beim Design hätte cleverer umsetzen können, oder die nicht so ganz in die räumlichen Gegebenheiten seines Standplatzes passt. Dann werden eben auch mal die auf dem Drucker angebrachten Filamentrollen und Filamentsensoren weiter nach unten hinter die Gantry des Druckers verlegt, weil über dem Drucker eine Infrarotheizung hängt, die sonst die Filamentspulen erwärmt hätte. Fürs Filament wäre sowas sehr ungünstig. Oder es werden Kabelstränge, die etwas lieblos verlegt sind, eingefangen und z.B. in Schleppketten geführt um Kabelbrüche zu vermeiden.

Das sind aber alles immer Dinge, die nicht dafür gedacht sind, qualitative Verbesserungen herbeizuführen oder den Druck überhaupt erst zu ermöglichen. Sowas kommt dann eher dadurch zustande, dass ich einen gewissen Ordnungssinn besitze und Schludrigkeiten einfach nicht sehen kann.
 
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cvh

Foren-Einsteiger
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Im Moment scheint sich die Frage also darauf zu beschränken: Will ich alles selbst bauen => Voron (eventuell mit Hilfe meines Bruders, der Elektrotechniker ist), oder soll ich für den XL „ein bisschen“ mehr bezahlen, was mir zwar den Aufwand erspart, aber auch die Möglichkeit des „Kennenlernens des Druckers von innen heraus“ nimmt?

Abgesehen davon bin ich immer noch offen für andere Vorschläge und schätze die Unterstützung und Offenheit bis hier hin sehr! :)
 
areiland

areiland

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Wie gesagt, bei entsprechendem Budget würde ich eher zu Prusa raten. Allerdings gibts natürlich auch noch die Bambus, die bei deutlich geringeren Kosten ebenfalls keine Fummeleien fordern, dafür aber mit dem AMS und auch Einhausungen die Funktionalität des Prusa XL erreichen. Du solltest Dich also vielleicht auch mal bei denen umsehen. Denn das AMS der Bambus kann um bis zu drei weitere AMS erweitert werden und so bis zu 16 Filamente gleichzeitig zur Verfügung stellen. Das geht dann also sogar weit über die Fähigkeiten des XL hinaus, der nur maximal fünf Toolheads besitzt.
 

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